Was für eine Show! NVIDIA, der wohl mit Abstand führende Halbleiterhersteller im Bereich Künstliche Intelligenz, hat am Mittwoch bei der Vorlage seines Quartalsberichtes wie auch beim Ausblick auf das neue Quartal fast schon Begeisterungsstürme entfacht. Kein Wunder, stellt man doch weiterhin ein rasantes Wachstum in Aussicht und nicht nur das. Denn NVIDIA zeichnet auch das Bild kommender Wachstumsschübe vor.
Im zurückliegenden ersten Quartal konnte NVIDIA seinen Umsatz auf 26 Milliarden Dollar mehr als verdreifachen. Beim Gewinn pro Aktie verdiente das Unternehmen 6,12 Dollar exklusive Sonderfaktoren. Damit wurden die Analystenerwartungen, die schon recht ambitioniert waren, dennoch geradezu pulverisiert. Denn im Marktkonsens hatte man nur mit einem Umsatz von rund 24,7 Milliarden Dollar und einem Gewinn je Aktie von 5,65 Dollar gerechnet.
NVIDIA kündigt Aktiensplit an
Kein Wunder, dass die Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen nachbörslich einen weiteren Schub nach oben schaffte. Fast 8 % kletterte der Wert nachbörslich und überwand damit erstmals auch die magische Marke von 1.000 Dollar. Insgesamt packte NVIDIA mit diesem Kurssprung satte 150 Milliarden Dollar auf seine bisherige Marktkapitalisierung drauf. Doch es geht noch weiter. Denn gleichzeitig kündigte man nun auch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 an. Wenn das durchgeführt wird, dürfte die Rallye wohl grundsätzlich ungebremst weitergehen.
Was natürlich auch am Ausblick liegt. Denn NVIDIA prognostiziert für das zweite Quartal einen weiteren Umsatzanstieg auf rund 28 Milliarden Dollar. Hier hatten die bisherigen Erwartungen der Analysten bei 26,8 Milliarden Dollar gelegen. Kern des Aufschwungs bleibt dabei die Rechenzentrumssparte. Diese konnte im letzten Quartal 22,6 Milliarden Dollar umsetzen, auch das deutlich mehr als erwartet. Hinzu kommt, dass der Chiphersteller weiterhin ambitionierte Wachstumspläne hat.
Mehr in die Breite
So will man nicht nur weiterhin die großen Cloud-Computing-Anbieter bedienen, sondern seine Technologie auch in Bereiche wie klassisches Internet, Automobilhersteller, Biotechnologie und Healthcare absetzen, wo KI ebenfalls einen immer stärkeren Einsatz findet. Wie Vorstandschef Jensen Huang erklärte, würde die neue Chip-Plattform des Unternehmens namens Blackwell inzwischen in voller Produktion sein. Sie bildet die Grundlage für generative KI mit der Fähigkeit zur Verarbeitung von Billionen Parametern. Wie Huang es ausdrückte: „Wir sind bereit für die nächste Welle des Wachstums.“
Der Vorstandschef prognostizierte dabei, dass das Unternehmen noch in diesem Jahr schon einen beträchtlichen Teil seines Umsatzes mit dem neuen Blackwell-Chips erzielen werde. Um bisherige Sorgen der Analysten zu beschwichtigen, erklärte er aber auch, dass die Nachfrage nach den bestehenden Produkten weiter ungebrochen sei.
Fazit: NVIDIA hat auf allen Ebenen geliefert. Damit dürften wohl auch Sorgen zerstreut sein (siehe hier), dass nach der Berichtsvorlage es erst einmal Gewinnmitnahmen geben könnte. Wenn dem so wäre, wäre das in keiner Art und Weise zu erklären. Hier gilt letztlich nur eins: NVIDIA bleibt die heißeste KI-Aktie und ein Kauf.